Anfänge der Solar-AG

Was sollte schon so schwer daran sein, eine Solaranlage zu konzipieren, ein bißchen zu planen und sie schließlich aufs Dach zu stellen? Doch wir haben anfangs keine Vorstellungen davon, wieviel Detailkenntnisse man haben muss, um eine derartige Anlage aufzubauen.

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Planung der Fotovoltaikanlage

Schließlich schreiben wir sämtliche Firmen für Solartechnik an und bitten um Informationsmaterial. Dies ist, wie sich zeigt, auch dringend nötig, bedenkt man, dass eigentlich keines der etwa 15 Gründungsmitglieder große Kenntnisse auf dem Gebiet der Photovoltaik besitzt.
Also entschließt sich das Umweltteam, Arbeitsgruppen zu bilden, die von Technik, Statik über Organisation und Public Relations alle wichtigen Teilgebiete abdecken sollen. Nur nützen die besten Organisationen, Planungen und Informationsbroschüren relativ wenig, wenn niemand so recht weiss, wie eine solche Anlage zu finanzieren ist. In dieser Situation ist der Motor unserer Bemühungen die Tatsache, dass das Land NRW über das Programm “Regenerative Energie Nutzung” zu 50% die eigentliche Anlage finanzieren würde. Für die zweite Hälfte kann die Solar-AG die Stadtwerke-Kempen begeistern, die dann auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

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Am erstellten Schulmodell wird die Schattenwirkung der Gebäudeteile demonstriert


Durch die Aufteilung in mehrere Gruppen gelingt es der Solar-AG Überblick über die vielfältigsten Aufgabengebiete zu erhalten. Kaufleute, Modellbauer, Nachführtechniker, Programmierer, Elektriker und Baustatiker, die entgegen unseren Annahmen die Hauptarbeiten zu leisten haben, arbeiteten sich in die jeweiligen Fachgebiete ein. Auflagen der Stadt erlaubten nicht, das Flachdach des Neubaus zu betreten; es muss erst eine begehbare Bühne konstruiert, genehmigt und gebaut werden.

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Zeichnung des Statikers Herr Martin. Solarbühne Teil1

Um den idealen Standort des “Kraftwerkes” zu bestimmen, konstruieren Teile der Gruppe unter Opferung der Herbst- und Weihnachtsferien ein Modell des Thomaeum-Neubaues im Masstab 1:50, um mit einer Lampe den Sonneneinfall zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten zu simulieren. Modelle samt Steuerelektronik werden auch für eine Nachführtechnik, die die Solarpaneele in Sonnenrichtung automatisch ausrichten soll, konstruiert.
Das gesamte Projekt ist von Anfang an als Demonstrationsanlage geplant, weshalb die Steuerelektronik und Netzeinspeisungstechnik in einem öffentlich zugänglichen Schaltschrank untergebracht werden muss. Für Besucher ist die Solarbühne begehbar und mit einem Geländer abgesichert. Das Ziel der Arbeitsgemeinschaft besteht natürlich darin, nicht nur eine einzelne Solaranlage aufzubauen, sondern interessierte Bürger für die Photovoltaik zu begeistern und zur Nachahmung zu motivieren. Denn nur so kann auch die Politik dazu bewogen werden, mehr Forschungsgelder in die noch zu teure saubere Energie zu investieren.

Ohne die Hilfe vom Statiker Herrn Martin ist unser Projekt nicht zu realisieren, denn bis dahin weiß niemand in der Solar-AG etwas wirklich von Baustatik. Herr Hensler von den Stadtwerken hilft uns unermüdlich in der Umsetzung der Baupläne und Herr Schürmann von der Firma Reliance bringt uns bei, wie der Schaltschrank professionell eingerichtet wird.


-weitere Dokumente 1991-

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